Wie der Via Ferrata dei Tre Signori mich veränderte

Wer mich kennt, weiss auch, dass ich den Adrenalinkick liebe. Ich scheue selten bei einer Challenge wo man irgendwo hochklettern, runterspringen, ins Wasser springen oder ähnliches muss. Ich war schon riverraften (keine Anfängertouren), hab Hydrospeed gemacht, war Bungee-Springen inkl. dem Golden Eye Sprung im Tessin von der Staumauer, war bei einem T5 Geocache Abseilkurs und liebe Klettersteige. Zu meinen Hobbies gehören Klettern sowohl kitesurfen (gehört zu den Risikosportarten).

Klettersteige, Kiteboarden, Yoga, Anna Morf, Yoga2day

Das Tessin kann nicht nur mit der Verzasca-Staumauer aufwarten, die für ordentlich Adrenalin sorgen kann. 220 Meter können ganz schön tief sein. Der Fall wird dabei ganz bewusst wahrgenommen… Da ging mir schon ziemlich die Pumpe… Ein 70m-Bungeesprung ist ein Klacks dagegen.

Im Tessin gibt es auch den Klettersteig (Via Ferrata) dei Tre Signori. Ein Beschrieb aus bergsteigen.com:

Sasso Torrasco ist eine zerklüftete Felswand, die sich über Monte Carasso zwischen Mornera und der Capanna Albagno erhebt. Seit Herbst 2014 befindet sich dort die Via Ferrata dei Tre Signori, die genau genommen aus drei Klettersteigen besteht. Die drei unterschiedlich anspruchsvollen Varianten verbinden drei Gratrippen mit kleinen Gipfeln. Höhepunkt des Klettersteigs ist eine 15 m lange Hängebrücke am Ende der Variante Via Difficile.Genaue Routenbeschreibung:

Via Media: Führt in geringer bis mittlerer Schwierigkeit (B bis C) vom Einstieg zur Abzweigung der Via Difficile (Wegweiser). Weiter geht es in mittlerer Schwierigkeit (B/C bis C) auf der südöstlichen Gratrippe empor.

Via Difficile: Zweigt in der Mitte der Via Media von dieser ab und führt in hoher Schwierigkeit (C bis D) auf der nordwestlichen Gratrippe empor, wo die Variante direkt in die Via Media di Collegamento übergeht.

Mein Partner und ich haben schon ein paar Klettersteige hinter uns. Er schon einige mehr als ich (zeitbedingt). Er ist begeisterter Geocacher, Kletterer und Klettersteiggänger. Für mich hat er ein „Klettersteig“-Programm zusammengestellt, damit ich nicht überfordert bin. Also zuerst mit einfacheren Klettersteigen begonnen und dann langsam die Dauer und den Schwierigkeitsgrad gesteigert.

Doch über diesen Schwierigkeitsgrad war ich doch überrascht „hohe Schwierigkeit C bis D“. Leider dauerte diese schwierige Passage nicht nur 5 Minuten, sondern leider sondern ca. 2 Stunden. Zum Teil sogar „sehr schwierige“ kurze Passagen – und die hatten es echt in sich.

Ich bin es ja gewohnt zu klettern, aber nicht mit starren Wanderschuhen. 🙂 Ich hab zum Glück ein bisschen Kraft in den Armen (Kung Fu und Yoga sei Dank), aber ich hätte nie gedacht, dass ich die beim Klettersteig so sehr brauchen würde.

Zum Glück habe ich keine Höhenangst. Über ein Stahlseil zu balancieren während ich gesichert bin: Kein Problem. An einer Wand hoch oder entlang laufen (traversieren): Kein Problem.

Das lässt dein Herz schneller pumpen: Der mögliche Fall

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Beim Klettersteig hast du ein Stahlseil gespannt, bei dem du gesichert bist. Es besteht aber das Risiko, dass du bei einem Fall bis zum nächsten Haken runterfällst. Dieser Haken bremst dann effektiv deinen Fall. Dies war einer der schwierigen Passagen: Keine Tritte.

Wenn du also fällst, fällst du ein paar Meter bis zum nächsten Haken plus dann noch das Sicherheits-Seil, das ausfährt. Du musst also einkalkulieren, dass du fallen kannst – und das lässt das Adrenalin steigen und katapultiert dich aus deiner Komfortzone.

Überall, wo ich also Tritteisen/Steigbügel zum draufsteigen habe: Null problem. Kein Adrenalin. Anders bei den sehr schwierigen Passagen dieser Via Ferrata:

  • Keine Tritte, keine Haken, nichts zum Draufsteigen
  • Nur die fast senkrechte Schieferplatte
  • plus das Stahlseil zum hochziehen
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Nicht elegant, ich weiss. 🙂 Keine Tritte, nur das Stahlseil das nicht horizontal sondern nach oben läuft. Erst ganz am Schluss 1 Tritt, damit du dich wieder sichern kannst.

Wie immer sieht es auf den Fotos unspektakulär aus. Doch ich bin zum ersten Mal seit langem so RICHTIG ausserhalb meiner Komfortzone gewesen. Normalerweise hätte ich einfach aufgehört. Doch oft waren diese Momente dann in der Mitte des Stahlseiles. Entweder runterklettern – was nicht geht (weil auch runter nicht zwingend einfacher ist). oder hochklettern, was auch nicht einfach ist.

Da bleibt einem nur: Zähne zusammenbeissen, die inneren Jammer-Stimmen resolut zur Ruhe zwingen und alle Kraft und Konzentration aufwenden, um zum nächsten Haken zu kommen. In diesen Momenten (ja, es war nicht nur 1 Moment!) wurde mir bewusst, dass ich noch sehr viele Jammerstimmen in mir drin habe. Und dass sie mich blockieren. Seither gebe ich ihnen nicht mehr Raum. Ich achte auf mich und meinen Körper, aber dem Jammern gebe ich keinen Platz mehr.

Wie hat dieses Erlebnis mein Leben sonst noch verändert? Oder warum blogge ich darüber?

So lapidar es tönt: Dieses Erlebnis hat mich tatsächlich verändert. Dem Jammern gebe ich keinen Raum. Was mir beim Klettern ungemein entgegen kommt. Habe ich früher einfach aufgehört und innerlich gejammert, klettere ich nun wirklich bis am Limit. Und wenn es nicht mehr weiter geht, stürze ich halt. Diese Angst ist zwar noch da, aber sie beeinflusst mein Klettern nicht mehr. Hahaha, nicht dass ich gut wäre! 🙂 – aber ich habe seither auch wieder so RICHTIG Lust auf Klettern. Trainiere nun sehr spezifisch, habe ich doch tagsüber Zeit dafür. 1x Toppas Meter abspulen, 1x Bouldern und 1x Klettern mit meinem Partner. Ich spüre schon den Kraftzuwachs. Auch mental werde ich stärker.

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Bouldern: Da spürst du deinen ganzen Körper. Was ich aber noch stärken muss: Bizeps und Latissimus. Klimmzüge ahoi!

Doch bald muss ich einige Tage Pause machen, weil ich am Kiteboarden will. In einem Kitecamp will ich ein paar Tricks (Springen) lernen. Und ich spüre, dass ich auch dort eine andere Einstellung habe. Eine hartnäckigere… üben, üben, üben ist angesagt. 😀 Ich freue mich drauf!

Wie verändern meine Hobbies meinen Yoga?

Also meinen Yoga verändern diese Hobbies nichts. Aber sie werden in Zukunft Einfluss auf meinen Youtube-Kanal. Ich wurde nie ganz warm mit der Produktion der Videos – doch nun habe ich richtig Lust, einfache Sequenzen als Ausgleichstraining zum Klettern und/oder Kiteboarden zu kreieren. Auch Kräftigungs- und Dehnübungen. Halt einfach alles, was mir Spass macht. 🙂 Youtube wird mein Fun-Kanal – und auch darauf freue ich mich. Vielleicht nehme ich ja aus dem Urlaub was auf. Bis bald!

Boracay Kite Holidays

 

Zum 4. Mal war ich jetzt in Boracay. Das erste Mal 2009, letztes Mal 2014. Innert 2 Jahren ist einiges gegangen auf dieser Insel – zum Guten wie auch zum (für mich) weniger guten. Ich war erstaunt, dass es jetzt Autos auf der Insel hat. Das hat mich doch ein bisschen geschockt, denn das autoarme Flair war genau das, was für mich einen Teil des Reizes der Insel ausgemacht hatte. Die Teile rund um Bulabog Beach und White Beach sind auch nicht für Autos gemacht – so schmal geschnitten, dass kaum ein Durchkommen ist. Auch das Verkehrsaufkommen hat sich dem Tourismus angepasst. Wo früher gemütliches Durchschlendern von Bulabog Beach zur White Beach angesagt war, herrscht nun ein Gewusel. Leider hat die Insel das Abwasser immer noch nicht im Griff, trotz einiger Bemühen. Das merkt man abends und bei Flut am Bulabog Beach… Mehr ist dazu nicht zu sagen, ausser: Die Algen haben daran ihre Freude. Und: Wunden bitte gut desinfizieren…

Doch genug Frust abgelassen. Ich hatte nach wie vor viel Freude, auf Boracay zu kiten. Wenn das Wasser aus der Lagune rausläuft, ist es am Schönsten. Für Anfänger sind Schuhe stark zu empfehlen, da sich einige Seeigel in den Algen tummeln. Auch können Anfänger nur bei Low Tide raus, da die Flut den Strandabschnitt doch stark schmälert. Während ich dort war, war es morgens am schönsten: Das Wasser lief in die Lagune ein, es war noch niemand draussen und die Sonne knapp aufgegangen. Da schiebt man gerne das Frühstück nach hinten und fährt zuerst mal gemütlich bis die Lagune voll ist (mit Leuten und Wasser). Wenn es genug Wind hat, ist es dann auch bei High Tide sehr schön, weil wegen fehlender Schüler im Wasser massig Platz vorhanden ist. Die einlaufenden kleinen Wellen machen als Kicker auch noch Spass. 🙂

Apropos Platz: Ich fahre jeweils Mitte/Ende Februar, weil im Dezember und Januar die Lagune einfach echt voll werden kann (andere Kiter). Was cool ist für die Atmosphäre sind die PKA oder KTA – Kiteboarding Happenings/Wettkämpfe, die in Boracay stattfinden. Zwar hat man dann weniger Platz zum kiten, aber dafür fette Stimmung. 🙂

Ich habe zum 3. Mal bei Winnie im Aissatou Beach Resort, Habagat Kitevillage genächtigt. Schön sauber und freundlich. Natürlich gibt es die Preisklasse rauf und runter was am Bulabog Beach, da ist für jeden Geschmack was zu haben. Gegessen haben wir im Smoke, da gibt’s Feines für wenig Geld. Local food for local price… 😉

Was auch neu ist (und dieses Mal positiv): Der Flughafen Caticlan scheint sich gemausert zu haben. Während ich früher nur Flüge mit der ATR gefunden habe (max. 20kg Gepäck), fliegt man mit der Cebu Pacific nun auch mit bis zu 40 kg Gepäck nach Caticlan. Und das zu fairen Preisen von Manila. Die 40 kg muss man halt noch auf die Fähre kriegen, aber das schafft ein starker Kiter/eine starke Kiterin auch noch. 🙂 Auch neu sind die E-Trykes – grösser, leiser und umweltfreundlicher als die traditionellen Benzin-Tricycles.

Abends ist am White Beach immer noch ziemlich Partymässig was los – was ich dieses Jahr aber nicht genutzt habe. Ich werde halt auch älter. 😉 Alles in allem immer noch ein schöner Ort um zu kiten. Aber die Anreise ist lang und die Insel nicht mehr jungfräulich. Ich finde, der Spot ist für Anfänger, wenn sie Schuhe haben, immer noch sehr gut geeignet. Und für mich, als Philippina, sowieso. 😀

Soma Bay – and the coolest team so far

Es ist wieder mal Zeit, sentimental zu werden. Wieder eine Kiteferien-Woche vorbei, wieder mal total nette Leute kennengelernt.

Ich muss sagen, Soma Bay ist für mich ein wirklich gutes Revier gewesen: Grosser Stehbereich, Kitespot mit guter Crew, Sideshore-Wind, glattes Wasser.

Am besten hat mir jedoch meine Begleitung gefallen. Selten habe ich beim Kiten so gut mit Menschen harmoniert wie hier. Wir haben einander beim Kiteaufbau geholfen, damit wir alle schneller ins Wasser können. Haben einander aus dem Wasser gefischt und wieder motiviert, wenn mal eine Session in die Hosen ging. Konnten miteinander diskutieren und haben gemeinsam viel gelernt. So sollte es immer sein. 🙂

Byebye, Surf Motion und Soma Bay – I’m gonna miss the rides!

SomaBay